Hessenliga 2025

Hessenliga – 2 Tage – 24 Runden! Jubel, Enttäuschung, Euphorie und Schmerz!

Ort des Geschehens: Golfclub Dillenburg! Schnallt euch an. Es geht los … 3,2,1

Aufstiegsbier!

Klassenerhalt sicher!

Vierer Schultheis / Rath

Vierer Wiens / Sterzing

Teamcaptain Thomas Stiegler

Los geht's ins Stechen für Oliver, Axel und Benedikt

De entscheidende Putt ist drin

Teamfoto mit Fotobomb der Bad Nauheimer ;-)

„Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum. Ein Traum, den man zusammen träumt, wird Wirklichkeit.“ – Zitat Yoko Ono

Kapitel 1: Aufbruch zu neuen Gestaden

Obgleich nur etwa 110 Km Luftlinie den Golfclub Dillenburg vom Golf- und Landclub Bad Arolsen trennen, so wähnten sich die Spieler nach ihrer Ankunft in Dillenburg nicht nur topographisch, sondern auch golferisch in einer anderen Welt. Sicherlich, nicht alle Bahnen waren 525 Meter lange PAR 5’s oder 200 Meter lange PAR 3’s. Doch auch die Bahnen, die nominell nur 300 Meter Länge verzeichneten, spielten sich durch die erheblichen Höhenunterschiede auf dem Golfplatz oftmals wesentlich länger. Hinzu kamen hängende Fairways, zum Teil stark ondulierte Grüns und der ein oder andere Bahnverlauf, der erst einmal einen 200 Meter geraden Abschlag verlangte, um nicht im Aus zu landen. Kurzum: Hier sollten alle Aspekte des Golfspiels auf die Probe gestellt werden.

Die Ausgangslage war dabei zunächst klar: In 2024 aus der 5. Hessenliga Nord aufgestiegen, hatte der von Kapitän Thomas Stiegler ausgegebene Klassenerhalt oberste Priorität. So mancher wähnte den 1. Spieltag am Samstag gar als Aufwärmphase für den Kampf gegen Abstieg am 2. Spieltag, denn mit den Mannschaften des Golfclub Marburg und des Golfclub Bad Nauheim wurden mindestens zwei Mannschaften vorab als überlegen eingeschätzt. Und dann nahm das Abenteuer seinen Lauf.

Kapitel 2: Gegen jeden Widerstand

Samstag, 08:30 Uhr: Gegner Oberhessischer Golfclub Marburg.

Den Auftakt für die Bad Arolser machte das Ehepaar Wiens. Andreas und Nadeschda, seit Jahren ein eingespieltes Team und in diesem Jahr sogar Netto-Sieger bei den Hessischen Meisterschaften im Ehepaar-Vierer waren ihren Handicaps nach in der Underdog-Rolle, hielten bei widrigen Wetterbedingungen im Regen und Wind jedoch lange gut mit. Schlussendlich mussten sie sich jedoch 4 auf 2 geschlagen gegeben. Dies bedeutete die Führung für den Golfclub Marburg.

Ihrer Favoritenrolle gerecht werden konnten der Kapitän Thomas Stiegler und der AK-30 Kapitän und noch amtierender Clubmeister Axel Schirmak, eine Paarung die am Vorabend ob der Länge des Platzes beim gemeinsamen Abendessen reichlich diskutiert wurde, auf die man sich am Ende jedoch glücklicherweise einigen konnte. Nach langem Kampf gewannen Stiegler und Schirmak 2 auf. Der Ausgleich.

Im Anschluss konnten auch Oliver Pittschellis und Tristan Borchert, nach anfänglichen Startschwierigkeiten, ihr Match letztlich ebenfalls an der Bahn 17 mit 2 auf gewinnen und waren anschließend insbesondere darüber zufrieden, stets positiv und mutig geblieben zu sein. Bad Arolsen 2, Marburg 1.

Den Abschluss bildete das Brüderpaar Dr. Benedikt Schultheis und Philip Schultheis, die aktuellen 4er-Clubmeister, welche in einem hart umkämpften Duell an der Bahn 18 mit 1 auf gewinnen konnten. Bad Arolsen 3, Marburg 1.

- Pause –

Bei der mittäglichen Stärkung auf der Clubterrasse des Golfclub Dillenburg wussten nicht nur Lasagne und Spaghetti Carbonara zu überzeugen, sondern auch der Teamgeist der Bad Arolser, welche sich nun, entgegen der ursprünglichen Erwartung am 2. Spieltag um den Abstieg zu spielen, in einer aussichtsreichen Position für ein mögliches Aufstiegsspiel am 2. Spieltag befanden.

Mit Andreas Motyl und Volker Sterzing gingen nun auch zwei Bad Arolser Spieler ins Rennen, welche am Morgen noch nicht zum Einsatz gekommen waren. Motyl gewann sein Einzel mit 2auf und war sichtlich zufrieden mit seiner Leistung. Volker Sterzing teilte sein Match und steuerte einen halben Punkt dazu. Somit konnten 5 Einzelmatches von den Bad Arolser gewonnen werden, 1 Einzelmatch wurde geteilt, und 2 Einzelmatches wurden verloren. Endstand: Bad Arolsen 8,5, Marburg 3,5. Ein deutlicheres Ergebnis, als die Einzel-Matches zum Teil verliefen, gegen einen zu jeder Zeit fairen und sympathischen Gegner, der sich, so viel sei an dieser Stelle schon verraten, am 2. Spieltag den Klassenerhalt sichern konnte. Doch zurück zu den Bad Arolsern: Klassenerhalt gesichert. Erschöpft, aber glücklich. Regeneration.

So oder so ähnlich lautete das Fazit des 1. Spieltags und gleichzeitig wurde den Bad Arolsern bewusst, dass mit dem Golfclub Bad Nauheim um „Mr. HGV“ Marc vom Hagen am Folgetag ein weiteres Schwergewicht der hessischen Golfszene wartete.

Kapitel 3: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Sonntag, 08:30 Uhr: Gegner Bad Nauheim

Der 1. Spieltag und insbesondere das schwierige Profil des Golfplatzes in Dillenburg war an keinem der Bad Arolser spurlos vorüber gegangen und doch war die Motivation groß, trotz Underdog-Rolle, gegen den Favoriten aus Bad Nauheim so lange wie möglich mitzuhalten.

Was am 1. Spieltag funktioniert hatte, sollte auch am 2. Spieltag einen Punkt bringen und so machten Thomas Stiegler und Axel Schirmak den Auftakt in ihrem 4er-Match gegen den bereits erwähnten Marc vom Hagen und den 9-Jährigen (!!!) Paul Konschake, welcher sich mit seinem Selbstbewusstsein und seiner Unbekümmertheit nicht nur in die Herzen seiner Mannschaft, sondern auch in die Herzen der Gegner gespielt hatte. Letztlich siegte in einem engen Duell das „Mehr“ an Erfahrung der Bad Arolser, die am Schluß die Nerven behielten. 

Bad Arolsen 1, Bad Nauheim 0.

Philip Schultheis musste nach einem erfolgreichen 1. Spieltag aus privaten Gründen leider abreisen, sodass sein Bruder Dr. Benedikt Schultheis am 2. Spieltag den Kapitän der Mannschaft der Hochsauerlandliga, Kai Rath, an seiner Seite hatte. In einem engen Match setzten sich die leicht favorisierten Schultheis/ Rath am Ende 2 auf 1 durch.

Bad Arolsen 2, Bad Nauheim 0.

Auf Seiten von Bad Arolsen folgten Andreas Wiens und Volker Sterzing, welche ihr Match gegen ein starkes Bad Nauheimer Duo leider nicht gewinnen konnten und 4 auf 3 verloren.

Bad Arolsen 2, Bad Nauheim 1.

Zuletzt ging das am Vortag siegreiche Duo um Oliver Pittschellis und Tristan Borchert auf die Runde, mussten sich am Schluss jedoch knapp mit 2 auf 1 gegen das favorisierte Duo aus Bad Nauheim geschlagen geben. Keine schlechte Leistung angesichts der Tatsache, dass die Bad Nauheimer das ein oder andere 300 Meter entfernte Grün driven konnten.

Bad Arolsen 2, Bad Nauheim 2.

- Pause-

Zum Mittag waren insbesondere die Längen einiger Bad Nauheimer Spieler Thema und so mancher wähnte sich gedanklich bereits nach vorzeitigen Einzelmatchverlusten auf der Heimreise. Aber nicht so schnell!

Kai Rath eröffnete den Reigen der Bad Arolser Spieler und ging über die volle Distanz: Ausgang offen.

Oliver Stuhl, bis dato noch nicht im Einsatz, spielte eine überragende Runde und setzte sich 4 auf 3 gegen seinen Kontrahenten durch, ein sehr wichtiger Punkt für das Bad Arolser Team.

Bad Arolsen 3, Bad Nauheim 2.

Andreas Motyl, Andreas Wiens und Tristan Borchert mussten sich allesamt, trotz guter Leistungen, gegen favorisierte Gegner geschlagen geben.

Bad Arolsen 3, Bad Nauheim 5.

Blieb unter anderem noch Axel Schirmak, der gegen Marc vom Hagen zwischenzeitlich 4 down lag, sich dann mit überragendem Kampfgeist bis auf 1 down nach der Bahn 17 herangearbeitet hatte. Beide Spieler spielten an der komplizierten Bahn 18 vors Grün, wobei Marc vom Hagen den längeren Schlag ins Grün hatte und diesen zwar gut, aber nicht überragend ein paar Meter hinter der Fahne platzieren konnte. Mit einem PAR konnte das Loch also voraussichtlich gewonnen werden, doch Axel Schirmak ließ seinen Pitch ein paar Meter zu kurz und konnte auch den anschließenden Putt vom Vorgrün nicht einlochen, was letztlich zum Matchgewinn von Marc vom Hagen führte.

Bad Arolsen 3, Bad Nauheim 6.

Ein halber Punkt reichte den Bad Nauheimern nun zum Aufstieg in die 3. Hessenliga Nord.

Diesen halben Punkt konnten sie jedoch gegen einen stark aufspielenden Oliver Pittschellis nicht ergattern, welcher wie in den letzten Jahren im Einzel ungeschlagen blieb.

Bad Arolsen 4, Bad Nauheim 6.

Auch Dr. Benedikt Schultheis brachte schon wie in den letzten Wochen seine gute Form auf den Platz und konnte sein an Nummer 1 gesetztes Einzel gewinnen.

Bad Arolsen 5, Bad Nauheim 6.

Blieb noch Kai Rath, welcher aufgrund eines kurzen verschobenen Putts seines Gegners an der Bahn 17 noch all Square auf die Bahn 18 gehen konnte und letztlich das Zünglein an der Waage darstellte. Nach einer souverän runtergespielten Bahn 18 hatte sein Kontrahent erneut den Putt zur Match-Teilung auf dem Schlägerblatt, vergab jedoch erneut und Kai nutze das zum Matchgewinn. Ausgleich!

Bad Arolsen 6, Bad Nauheim 6. Stechen.

- Durchatmen -

Zugabe: Einer für alle und alle für einen

2 Spieltage Hessenliga, für die meisten mehr als 60 gespielte Löcher. Die Füße schmerzen, nichts geht mehr locker von der Hand. Überlebensmodus: on! Drei gegen Drei, das ultimative Finale. Jedes Duell wird solange ausgetragen, bis 1 Spieler eines Teams ein Loch gewinnt. Gewinnen 2 Spieler eines Teams ihre Duelle, steht der Aufsteiger fest.

Die Protagonisten auf Seiten von Bad Arolsen: Dr. Benedikt Schultheis, Oliver Pittschellis und Axel Schirmak.

Die Protagonisten auf Seiten von Bad Nauheim: Marc vom Hagen, Niklas Lienau und Florian Patzak.

Zu Spielen waren nach Absprache die Bahnen 1 und 18.

Auftakt Dr. Benedikt Schultheiß: Auf der von einem Graben auf 185 Meter (durch Slope eher gespielte 200 Meter) durchzogenen Bahn 1 schlugen beide Spieler ihre Drives über den Graben und spielten anschließend sichere PAR’s. Auf der Bahn 18 gelang Marc vom Hagen dann ein Chip-In und damit sowohl der Loch- als auch der Matchgewinn.

Bad Arolsen 6, Bad Nauheim 7.

Oliver Pittschellis zog nach, setzte ebenfalls einen guten Drive über den Graben und profitierte schlussendlich von einem schlechten Abschlag seines Gegners, welcher das linksseitige Wasserhindernis fand und Oliver den Punkt für die Bad Arolser sicherte.

Bad Arolsen 7, Bad Nauheim 7.

Pure Spannung, Dramatik, jeder, der noch auf dem Platz war, war jetzt zum ultimativen Finale gekommen.

Axel Schirmak, Clubmeister, Mentalitätsmonster gegen Florian Patzak, Longdriver und gemäß seinem Handicap Favorit, welcher in den Matches zuvor an einer Bahn, an der die meisten etwa 100 Meter bis 130 Meter ins Grün haben, regelmäßig auf 50 Metern zur Fahne lag. Axel Schirmak unkte vorher schon, dass manche seiner Gegner dem Druck eines Matches gegen seine Person nicht standgehalten hätten und so kam es dann auch.

Abschlag Patzak: Wasser! Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Axel Schirmak legte seinen Drive vor dem Graben ab und hatte noch etwa 150 Meter ins Grün. Florian Patzak musste seinen Ball droppen, war jedoch auch aus mehr als 180 Metern zur Fahne nicht chancenlos das Grün zu erreichen, wie alle Bad Arolser Spieler, die an diesem Tag gegen ihn gespielt hatten, nur allzu gut wussten.

Schlag 3 Patzak: 20 Meter vors Grün.

Schlag 2 Schirmak: In den Bunker hinters Grün.

Schlag 3 Schirmak: Ordentlicher Bunkerschlag, 10 Meter zur Fahne.

Schlag 4 Patzak: 11 Meter hinter die Fahne.

Schlag 5 Patzak: Loch um Haaresbreite verfehlt. Geschenkt zur 6.

Schlag 4 Schirmak: Putt bis auf 1,5 Meter an die Fahne. Anspannung pur, bei allen Beteiligten und auch 2 Tage später durchlebt der Verfasser dieser Zeilen noch einmal die Dramatik dieser Minuten.

Schlag 5 Schirmak: Der Putt zum Aufstieg? Ausrichtung passt, Routine passt, das Schlägerblatt trifft den Ball, er rollt, er rollt, DRIN! DRIN! Ja der Putt ist drin und es gab kein Halten mehr. Die Cappies flogen, die Bad Arolser fielen sich im kollektiven Jubeltaumel in die Arme und nicht wenigen standen die Tränen in den Augen ob der erreichten Leistung und der Anspannung, die von jetzt auf gleich von allen abfiel.

Wo es Sieger gab, da gab es auch Verlierer, welche in diesem Fall eine ebenfalls stets faire und hochsympathische Bad Nauheimer Mannschaft war, welche im nächsten Jahr, da sind sich die Bad Arolser sicher, wieder ein Wort um den Aufstieg in der 4. Hessenliga Nord mitsprechen und nächstes Jahr auch als Kontrahent in der 3. Hessenliga AK 30 antreten wird.

Auch Tage nach diesem Triumph wirkt insbesondere der Teamgeist und der Zusammenhalt unter den Bad Arolser Spielern nach, aber auch der Stolz über das Erreichte und die Erkenntnis, dass man als „kleiner“ Verein aus dem hohen hessischen Norden auf Landesebene nicht nur mitspielen, sondern auch Großes erreichen kann. So blieb der Traum von der 3. Hessenliga Nord nicht nur ein Traum, sondern wurde Wirklichkeit.

Obgleich dies das persönliche Fazit des Verfassers ist, so möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und deutlich machen, dass die sportlichen Erfolge der letzten Jahre nur Bestand haben können, wenn auch genügend Nachwuchs die einzelnen Mannschaften verstärkt. Das beschränkt sich nicht nur auf die Kinder- und Jugendlichen, sondern gilt insbesondere auch für alle sportlich begeisterten Spieler und Spielerinnen unseres Clubs, welche motiviert und willens sind an ihrem eigenen Spiel zu arbeiten, die Abläufe des Mannschaftsbetriebs kennen zu lernen und sich der Herausforderung, aber auch der Ehre, unseren Club regional und überregional zu vertreten stellen wollen. Diesbezüglich bestehen auf Clubebene bereits Überlegungen zur (personellen) Förderung und Unterstützung der einzelnen Mannschaften, welche bis spätestens zur „Winterpause“ finalisiert werden. Ihr seid jedoch auch davor jederzeit dazu eingeladen an Mannschaftsspieler oder den Clubvorstand heranzutreten und euer Interesse zu bekunden. Traut euch. Wir freuen uns!



 

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